Über Sackgassen und Einbahnstrassen... - 23. Januar 2010

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230'000 Tonnen Crevetten für die ganze Welt: Thailand ist der grösste Produzent dieser beliebten Delikatessen-Viecher.


Bei der Fahrt durch den National Park sehen wir, wie die Strasse gesäumt ist von Feldern für die Garnelenzucht. Die Wasserbecken sind überdeckt mit roten Schnüren gegen die Vögel, Wasserräder drehen pausenlos und pumpen so den nötigen Sauerstoff ins Wasser. Am Strassenrand werden emsig die Fänge sortiert und in grosse Behälter auf Eis gelegt. Eine florierende Einnahmequelle in dieser Gegend, ein Hoffnungsträger für die wirtschaftliche Entwicklung.


Leider gibt es bei dieser Betrachtung auch das Unschöne, am gegenüberliegenden Strassenrand zu beobachten. Man fährt an vielen salzwüstenähnlichen Gegenden vorbei, diese Landschnitte erinnern mich an Salt Lake City in den USA. Die Salzwüsten sind aber nicht auf irgendwelche urzeitlichen Meere zurückzuführen, sondern auf die geleerten und ausgetrockneten Salzwasser-Garnelenfarmen. Die Bauern brandroden den Urwal und heben Becken im Landesinneren aus, welche mit Salzwasser für die Garnelenzucht gefüllt werden. Nach zirka fünf Jahren brauchen die Fischer frisches, unberührtes Land für eine erfolgreiche Zucht. Der zurückgelassene Boden ist tot, es wächst nichts mehr daraus. Eine dicke Salzkruste überzieht das Land, die Bäume sind verendet, es ist geisterhaft.


Ein sehr trauriges Bild, ist diese Gegend sonst mit Kokospalmen und Urwald überzogen. Bunte Vögel ziehen ihre Runden und die Affen streiten sich in den Baumgipfeln. Hier aber gibt es keine Tiere mehr zum Beobachten. Die Hütten sind zerfallen. Nur noch das Eternitdach wurde auf die gegenüberliegende Strassenseite umgezogen, der Rest der Ruinen steht einsam und verlassen inmitten der Salzwüste.


Die Umweltzerstörung ist für den Laien sichtbar, die Futtersäcke für die Garnelen stehen gleich neben den Pestizideimern und Atibiotikakanistern. Die ganze Brühe gemischt mit den Fäkalien der Tiere wird zurück ins Meer gelassen und vergiftet auch mitunter die Küsten.


Es ist eine Einbahnstrasse in eine Sackgasse.. und das Ganze passiert inmitten des National Parks!