Andy will kill you - 26. August 2009

Wie sicher ist sicher genug für Schweizer auf Reisen? Sicherheit ist und bleibt ein grosses Anliegen für uns, so haben wir auch schon vor Reisebeginn alles Nötige veranlasst, um möglichst sorgenfrei reisen zu können:

Wir haben das Haus untervermietet, damit dieses nicht leer steht. Wir haben Passkopien den Eltern abgegeben. Wir habe unsere Codes und Dokumente in einem Online-Safe (www.datainherit.com) deponiert.

Wir haben unser Bargeld aufgeteilt in Unterderwäsche- und Überderwäschetäschchen. Haben Vollmachten gesprochen, uns mit drei Kreditkarten je ausgerüstet, welche wir an verschiedenen Orten auf uns tragen ... u.s.w.

Sicherheit war uns stets ein grosser Punkt!

Während der Reise ertappt man sich hie und da, dass man Sicherheit gerne mal aus Bequemlichkeitsgründen etwas leger nimmt. So erwischen wir uns immer öfter dabei, dass wir die Kamera im Auto lassen, den Computer im Hotelzimmer nicht mehr anketten oder bewusst und nach einschlägiger Erfahrungen mit dem Hotelsafe (siehe Blog: sicher sicher vom 8. August), die Wertsachen lieber im Zimmer haben.

Zu Beginn der Reise suchten wir bewusst Internetverbindungen, die uns sicher erschien, um finanzielle Transaktionen zu tätigen. Das war einmal! Evelyne hat heute definitiv den Security-Vogel abgeschossen, als sie vor der öffentlichen Bibliothek (die haben in den USA alle offenes Wi-Fi), über Skype auf dem Laptop (mit Lautsprecher und in engischer Sprache!!!) mit der Bank telefonierte, um ihr Konto fürs e-banking zu aktivieren. Während dem vor der Bibliothek ein Hobbymarkt seine Auslagen präsentierte, konnten alle Marktbesucher zuhören, wie die Bankperson über den Computer-Lautsprecher fragte: „Ihre Kontonummer Frau Brader.“ Und Evelyne dann ihr die Nummer für jeden hörbar durchsprach! Aus Sicherheitsgründen musste die Dame am anderen Ende mehrere persönliche Fragen beantwortet haben, um sicher zu gehen, dass wirklich Evelyne am Apparat war.

So hörte man es aus dem Lautsprecher erfragen: „Familienname ihrer Mutter, Geburtsdatum, sowie bitte die dreistellige Sicherheitszahl auf der Rückseite ihrer Karte...“ Evelyne antwortete prompt und laut und Reto lachte sich tot. Soviel zur Sicherheit im Bankverkehr! Wenn das unser Freund Andy (der eine Internet Security Firma betreibt) gesehen hätte, der würde Evelyne die Leviten verlesen!

Wie Evelyne den neuen persönlichen achtstelligen Code von der Dame via Lautsprecher diktiert erhielt, fragte Reto: „Bist du dir bewusst, dass wenn dir jemand zugehört hat, er nun auf dein Konto zugreifen kann?!“ „Ja, das weiss ich, wenn ich aber jetzt ganz schnell den Code ändere und das schneller mach, als alle anderen.... dann ist ja alles gut! Oder?“