Betrachtungen über NYC - 31. Juli 2009

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Betrachtung über NYC by Reto

NY hat sich stark verändert in den 20 Jahren, seit ich das erste Mal und auch in den 8 Jahren, seit ich das letzte Mal hier war. Und damit meine ich nicht das Fehlen der Twin Towers, sondern die Stadt als Lebensort:

NYC ist sauberer geworden, wenigstens am Strassenrand. Gulliani und Bloomberg haben wirklich aufgeräumt –weniger Schmutz, Abfall und auch weniger Penner. Schockieren ist jedoch, dass trotz der Schweinegrippe, welche sich in NY ja stark verbreitet hat, keine zusätzlichen Hygienemassnahmen ergriffen wurden. In keinem Restaurant oder öffentlichen Gebäude (Public Library, Empire State Building) hat es Desinfektionsmittel für die Hände (wie wir und das von der QM2 nun gewohnt sind). Im Restaurant steht zwar ein Türstehen, aber aufmachen muss man die Türe selber.

Es scheint so einfach, eine drohende Epidemie mit ein paar simplen Mitteln aktiv zu bekämpfen. Keine Ahnung, weshalb man hier nichts tut. Ich denke es ist entweder Ignoranz der Hilflosen oder Angst vor Hysterie der Massen?

Nicht verändert hat sich der Lärmpegel und die Luftqualität in der Stadt.

Wenn man am Abend im Hotel ins Taschentuch schnäuzt und dann in typisch männlicher Art nachschaut, was man abgeliefert hat, so findet man hier nicht den üblich gelb-weissen Schleim, sondern immer noch ein schwarze Masse, genau wie vor 20 Jahren (da erinnere ich mich noch genau!).

Der neue Trend heisst gesundes Essen und so ernährt sich der NYer von Grundnahrungsmittel wie Reis, Salat und gedünstetem Gemüse. ORGANIC hat HAMBURGER und FRIES verdrängt. Somit ist der Unterschied zum Essen auf dem Lande (z.B. in unserem Ferienhaus in Frankreich) kleiner geworden, Der grösste Unterschied liegt wohl nur noch im in der Stadt anfallenden Abfall, denn alles kommt in Plastikschalen und Plastikbechern.

Das Cellphone ist die Lebensader des New Yorkers. Es ist sogar so, dass es einfacher ist mit jemandem übers Handy zu kommunizieren, wenn man durch die Strassen flaniert, als eine direkte Kommunikation mit seinem Partner zu führen, der zwei Schritte neben einem geht. Denn Kopfhörer und Mikrofon erlauben den Lärm der Strasse besser zu unterdrücken. So besteht ein Teil der Kommunikation zwischen mir und den Familienmitgliedern vor allem aus: „Was häsch gseit?“ Wir könnten natürlich auch miteinander telefonieren, aber das würde unser Reisebudget sprengen.

Man sagt, wer 2 Jahre im Big Apple wohnt, werde „süchtig“ und könne hier nicht mehr weg, er brauche New York – ich schlage vor, wir gehen dann bald mal weiter, es gibt Abhängigkeiten, welchen ich lieber verfallen würde!

Reto