Bombenstimmung im National Park - 26. November 2009

shapeimage_2 - 2023-10-05T163150682png

Andere Touristen lesen Reiseführer ... das ist für uns natürlich VIEL zu normal, brauchen WIR ja nicht. Unsere Technik ist mehr, ein gutes Hotel oder ein Touristand zu besuchen und die Ansichtskarten anzuschauen. So erfährt man auf einen Blick, was es vor Ort so zu besichtigen gibt..


So fahren wir heute spontan und gemütlich an einer Wüste vor dem Nationalpark durch und entdecken so was Ähnliches, wie ein Parkplatz. Die Einfahrt ist wohl mehr für einen 4x4 gedacht, aber was soll‘s. Unser Autöli wird das schon schaffen. Wir parkieren und schnallen gutes Schuhwerk an unsere Füsse.


Die Gegend ist einmalig! Vor uns liegt eine dürre Wüste mit eintönigen Grashalmbüschel willkürlich über derselben verteilt, wie wenn sie jemand aus einem Flugzeug herab geworfen hätte. Der Untergrund ist einmal hellbeige sandig und wechselt dann ins Schwarz. Es liegen Vulkansteine überall. Eine sehr mystische, magische und unrealistische Gegend. Mein Fotoapparat meldet leider schon viel zu bald, dass die Batterie dem Ende entgegen geht, was mich aber nicht wirklich vom Knipsen abhält!


Komisch finden wir, dass es keine Fussspuren von anderen Wandervögel hat. So eine unberührte wunderbare Gegend! Das muss doch jeder mal sehen, der hier ist!! Vor dem Vulkan bäumt sich mit aller Kraft und Dynamik eine, nein zwei Windhosen meterhoch gegen den Himmel. Wir wandern weiter. Finden Lavasteine in Bordeauxrot, Gelbbeige oder mal Anthrazit. Roman entdeckt einen Haufen verschmolzener Steine, die ausschauen, wie wenn jemand flüssigen Kunststoff darüber gegossen hätte. Unter unseren Füssen entdecken wir verkohlte Bäume, ganze Stämme, die vor der Urgewalt des Vulkans kein Entrinnen fanden.


Wir vergessen Ort, Zeit und Raum und von irgend einem Eck ruft wieder einer: „Kommt alle hier her!!! Kommt und schaut, was ich gefunden habe!“ Andrin hält den Knochen eines Vogelschädels in der Hand. So viel zu entdecken, so viel anzuschauen. Und immer noch keine Fussspuren...


Plötzlich knallt es: „BUUMM!“ Ein lauter, dumpfer Knall durchfährt das Tal. Allen vieren läuft es kalt den Rücken runter und allen geht der gleiche Gedanke durch den Kopf: „Der Vulkan!“ Da erblicken wir aber, dass es sich beim Knall um einen Granateneinschlag, wenige Kilometer entfernt von uns handelt!!! Militärsperrgebiet!!!! Scheisse, Mist ... verdammt ... weg von hier! Wir sollten doch anfangen, Reiseführer zu lesen ... und wenn es keine Fussspuren von Menschen hat, hat das wohl so seinen Grund!