Couchsurfing - 9. September 2009

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Wir versuchten unser Gepäck auf einem absoluten Minimum zu halten und vor allem auf Ausgedrucktes auf Papier zu verzichten. Dafür haben wir uns entschieden, mit technischen Geräten bewaffnet (drei Laptops), zu reisen. Da ich Berichte schreibe und Fotos verwalte, brauche ich einen Computer, Reto stellt Podcasts her und schneidet Filme zusammen, somit braucht er einen Computer und da wir nicht ganz willig sind, unsere beiden zu teilen, haben wir entschieden, dass die Buben auch einen PC mitnehmen dürfen. Zu jedem Laptop gehören sämtliche Ladegeräte, Schliessvorrichtungen sowie Adapter für die verschiedenen Länder.

Schulmaterial haben wir auf die Computer geladen und die guten Links runter kopiert (http://www.educa.ch). Landkarten werden direkt nach Notwendigkeit online entsprechend abgerufen und auf die Oberfläche kopiert (map.google.com). Dass wir das Web als Informationsquelle für sämtliche Reisedetails und –buchungen nutzen werden, war uns immer klar. Dass wir die Kommunikation (eigene Webpage, Emails, Skype etc.) mit unseren Familien und Freunden so gut wie möglich übers WWW abwickeln werden, war unser Plan.

Internetzugang fanden wir bis jetzt (in Nordamerika) problemlos, es gibt bestimmte Hotelketten, die offene Netzwerke haben, oder auch bei gewissen FastFood Restaurants kann man sich ohne weiteres einloggen. Alle öffentlichen Bibliotheken haben in Nordamerika eine super Internetverbindung, die gratis verfügbar ist, so muss man eben ab und zu die ‚Library’ in einem kleinen Kaff aufsuchen. Und so sieht man uns ab und zu vor einem Best Western Hotel-Parkplatz im Auto die Computer aufschlagen, um Emails runterzuladen, Karten nachzuforschen oder die Webseite zu aktualisieren.

Vom Web 2.0 (Community und Networking) habe ich persönlich zwar schon viel gehört, dachte aber bis anhin, dass das mehr für die Junge und Studenten sei, die ein Bedürfnis haben, neue Leute kennen zu lernen oder sich zu Gruppen zusammen zu schliessen. Zu meiner Überraschung entdeckte ich zu Beginn der Reise eine Webseite, auf welcher Leute ‚Housesitter’ (http://www.mindmyhouse.com) suchen. Man nimmt, mit den Hausbesitzern Kontakt auf und bewirbt sich online um den Job. So sind wir zu unserem Housesitting in Leesburg, Virginia, USA mit den 28ig Hühnern und Chuck the duck gekommen. Zudem haben wir unterdessen per Email und Skype mit Johanna aus Neuseeland Kontakt geknüpft und abgemacht, dass wir ihre zwei Hunde sowie zwei Katzen für 10 Tage hüten werden ab Mitte November. Eine weitere Bewerbung für in Australien über die Weihnachtstage ist zur Zeit hängig.

Ein anderer Community-Web-Service ist das ‚Couchsurfing’ (http://www.couchsurfing.org), man wird Member in der Community und nimmt mit Leuten Kontakt auf, die eine Couch respektiv ein Gästebett haben und fragt stinkfrech an, ob man bei ihnen übernachten dürfe. Ich stellte mir vor, dass es sich hier ausschliesslich um Studibuden handeln würde und man da auf Luftmatratzen nächtelange Partys druchzechen müsste. Nun hat mir aber Johanna, am Telefon erklärt, dass sie heute drei Couchsurfer auf Besuch erhalten würde... einer aus Norwegen, eine Kanadierin und eine Deutsche.

Das war der Ursprung meiner Neugierde, dass ich diese Page auskundschaftete und feststellte, dass es sich beim Couchsurfing nicht nur um Partyanimals handelt, die hier Luftmatratzen anbieten, sondern auch um Leute älteren Datums oder um Familien, die sich einfach über Besucher freuen. So habe ich mich angemeldet und fröne nun einem neuen Hobby: Web-Surfen, nach freien Couches....

Unterdessen haben wir bereits verschiedene Couch-Abmachungen vereinbart, die wir in den nächsten Tagen und Wochen besuchen wollen. Zum Beispiel gehen wir am 15. dieses Monats nach Montréal zu Nancy und ihrer Familie, die uns spontan zum gemeinsamen Nachtessen eingeladen hat oder wir besuchen Barry und Shirley Ende Monat in Toronto, die mir heute gemailt haben, dass falls sie bei unserer Ankunft nicht daheim seien, wir einfach ins Haus hineingehen sollten, die Türe wäre offen und wir sollten es uns einfach bequem machen.

Wir sind so was von gespannt!