Die Sache mit dem Geld - 3. Mai 2010

Zehn Tage in Oman und wir haben eine Übernachtungsmöglichkeit für unter Budget gefunden!! Wir sind richtig stolz auf uns, denn das Auffinden eines bezahlbaren Hotels stellt sich als Herausforderung dar. Erstmals auf unserer Reise, wären wir froh, wir hätten ein Zelt mit dabei, denn die Zimmerpreise sind so etwas von utopisch, wenn es denn überhaupt ein Hotel gibt. Drei- bis vierhundert Franken je Nacht liegen wirklich nicht drin und es ist noch lange nicht so, dass man dafür ein Supergigazimmer bekommen würde.


Was mich dagegen sehr überrascht, ist dass die Essenskosten auf Thailand-Niveau sind, das heisst, Essen ist sehr günstig und sehr gut (abgesehen von den Restaurants in obigen Hotels). Wir essen durchschnittlich für 8 - 10 Fr. je Essen. Das Einkaufen im Einkaufszentrum ist spottbillig, so haben wir für ein gegrilltes Hähnchen lediglich Fr. 3.-- bezahlt und es war so lecker, dass wir gleich dreimal zum selben Metzger fuhren und mit etwas Gurken und Brot ein richtig feines Nachtessen genossen.


Und bei Benzinpreisen von Fr. 0.31 je Liter (für Super versteht sich), schlägt sich das Rumkutschieren kaum zu Buche. Im klimatisierten Auto hält man die gegen 45°C Hitze über die Mittagszeit sowieso am besten aus. So freuen wir uns auch heute wieder auf den Abend, denn dann ist das Klima am angenehmsten und die Lichteinstrahlung fotodesjahresverdächtig und unser Lieblingsaufenthaltsort, der Souq, voller Leben.


À propos Geld und Souq, wir hatten heute eine interessante Diskussion mit einem Verkäufer. Nachdem geklärt war, woher wir stammen, fragte er: „Die Schweiz druckt unsere Banknoten, warum?“ Reto erklärte ihm lang und breit, dass wir eben die nötige Infrastruktur und Technik dafür hätten und die Noten einiger Länder drucken täten, worauf für den Verkäufer feststand: „Aha, darum habt ihr so viele Banken.“ Er überlegte noch eine Weile und meinte dann: „Was müssen wir Omani denn der Schweiz geben, damit ihr uns unser Geld aushändigt?“ Reto wollte die Sache mit der freien Marktwirtschaft erklären, doch kam der Inhalt nicht wirklich an, denn er wollte partout nicht verstehen, dass wenn die Schweiz Geld für andere Staaten druckt, wir lediglich fürs Drucken entlöhnt werden, nicht aber Inhaber der Noten sind. Abschliessend wollte er eine Schweizer Banknote sehen. Wir suchten und suchten unsere Portemonnaies ab, konnten aber keine finden! Für ihn war somit seine Theorie bestätigt und er meinte nickend: „Darum hat es so viele Schweizer in Oman.“... und dachte wohl: „Ihr druckt unser Geld und behält einiges gleich selber, kein Wunder kommt ihr nach Oman und habt keine Schweizernoten mit dabei.“ Oh, wenn es nur so einfach wäre!