Ein Tag beim Longboarden - 30. November 2009

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Ursprünglich wollten wir heute einen Ausflug auf eine aktive Vulkaninsel mit viel Schwefelablagerungen unternehmen. Aber erstens haben wir das Schiff verpasst (!!) und zweitens stellte sich heraus, dass uns die Kosten von $ 600.— für diesen Ausflug dann doch zu viel gewesen wären. Es ist auch nicht sonnig – also, wenn ich schon so einen teuren Ausflug mache, dann bitte mit Sonnenschein, sonst krieg ich ja keine guten Fotos!


So fahren wir zur Bucht, die uns empfohlen wurde. Geniessen die herrliche Aussicht und finden eine traumhafte Wanderung durch den Regenwald. Letzteres so genannt, weil es dort oft regnet, was wir wiederum life miterleben dürfen. Egal, das Blätterdach ist so dicht, dass kaum ein Tropfen zu uns gelingt, die blühenden Weihnachtsäume verleihen dem gesamten Wald einen roten Überzug, die Engelstrompeten verströmen dazu ihren zauberhaften Duft und die Farnpalmen geben dem gesamten Bild eine so spezielle Note, dass man denkt, man würde hinter dem nächsten Felsen gleich einen Dinosaurier entdecken. Aber weder ein prähistorisches Trampeltier, noch den ortsansässigen Kiwi können wir ausmachen.


Wir fahren weiter, nun doch noch zum Strand, schliesslich kann so eine menschenleere, im Dampf erscheinende Bucht auch einen mystischen Zauber vermitteln. Zuhinterst entdecken wir eine kleine Surfschule. Gerade mal zehn Bretter haben sie. Wir gehen vorbei, sehen, dass das Leuchten in den Augen der Buben immer grösser wird. Wir fragen: „Was bietet ihr an?“ Eine junge Frau mit wunderschönen senfgelben Augen lacht uns zu und meint: „Nun, das kommt drauf an, was wollt ihr denn haben?“ „Hättet du Zeit, uns Wellenreiten beizubringen?“, fragt Reto um keine Frage verlegen. „Sicher, ihr habt Glück, wegen dem schlechten Wetter hat es heute keine Leute, aber das bisschen Regen macht ja nichts, wir werden eh nass!“, lacht sie uns entgegen. Wunderbar!! Die drei Männer buchen somit einen Kurs und ich geniess den Ausblick in die menschenleere Bucht und hör ab und zu ein Jubelschrei vom Meer her kommend.


Andrin war ja schon beim Tauchkurr ein Naturtalent, nun aber wieder in einem Tauchanzug, stellt er sich so geschickt mit dem Board an, dass man meinen könnte, dieser Bub wäre am Meer geboren und hätte die letzten dreizehn Jahre nichts anderes gemacht! Ich glaube, dass wir ihn heute definitiv ans Meer verloren haben! Würde mich mal nicht überraschen, wenn er Tauch- oder Surflehrer werden wollte oder einfach so mit seiner Gitarre und seinem Tauchanzug mal irgendwo an einer Bucht sein Herz verlieren würde ... und ich glaub, dazu wäre nicht mal das andere Geschlecht nötig – ein warmes, schönes, welliges und fischreiches Meer würde ihm wohl schon genügen, um ihm den Verstand zu rauben!