Ein Unglück kommt selten allein! - 23. August 2009

shapeimage_2 43png

Wir haben uns vom gestrigen Schock erholt! War alles ein bisschen viel. So assen wir gemütlich mit allen Kindern Frühstück, wuschen noch kurz unsere Schmutzwäsche und nach einer gemütlichen Dusche hiess es Autopacken und Abschiednehmen.

Wir wollten ja eigentlich gestern noch in die Downtown Toronto bummeln gehen - aber durch feurige Umstände, wurde dies verhindert. Wir besprechen kurz, ob wir es heute nachholen sollen, beschliessen aber, lieber gleich nach Niagara zu fahren und schon stehen wir wieder im endlosen Stau von Toronto. Echt ätzend! Wir fahren so im Schritttempo auf einer fünfspurigen Autobahn und irgendwie lässt die Konzentration etwas nach, ich entdeck irgendwelche blöde Fahnen am Strassenrand, Reto sucht diese und wendet sein Kopf für eine Hundertstelsekunde und dann geht mal wieder alles ganz schnell. Ich sehe, dass wir dem Hinterteil des Autos vor uns, in einer erschreckend schnellen Art zu nahe kommen, Reto dreht sein Kopf, drückt auf die Bremsen, das ABS schaltet ein und mit ein paar Ruckern kommt es zum Aufknall!

Seit über 20 Jahren unfallfreiem Autofahren wissen wir echt nicht, was zu tun ist. Wir fahren an den Rand - das Auto vor uns ebenfalls. Ich versuch Dani von unserer Versicherung anzurufen. Die Akkus unserer Natels sind beinahe leer. Ich erreich Dani, er kann uns aber nicht helfen. Wir steigen kurz aus, um vom Verunfallten zu hören, dass wir auf den Pannenstreifen rechts rüber fahren müssen. Wir tun dies mit einmal mehr viel zu viel Adrenalin im Blut und zitternden Händen!

Es kommt ein Abschlepper ... diesen brauchen wir zum Glück nicht. Er erklärt uns aber, wir müssten weg von der Autobahn, es gebe bereits einen Rückstau. Wir steigen also wieder ein und fahren auf den nächstgelegenen Parkplatz eines FastFood Restaurants. Die Kinder sollen mal etwas Trinkbares holen, Reto regelt alles Administrative. Der nette Verunfallte wünscht uns zum Schluss noch: „Hey, welcome to Canada!“

Ausser Blechschaden bei ihm, ist nichts Weiteres passiert und wir fahren mit einer einstündigen Verspätung doch noch Richtung Niagarafälle. Auf dem Weg erwischt uns ein mächtiges Gewitter, wir suchen in den Wolken einen Tornado, können aber zum Glück keinen ausmachen (ich hab mal einen gesehen und die Wolken waren dabei genau so schwarz und die Bäume standen beinahe so horizontal wegen der starken Winde). Wir kommen in Niagara an und Petrus reisst die Wolkendecke in diesem Moment auf und es scheint die Sonne über den Fällen, es ist wunderbar! Wir versuchen etwas Kraft aus diesem Moment zu schöpfen und uns an der Schönheit der Natur unsere Gemüter zu beruhigen.

Wir hoffen auf einen langweilig ruhigen Tag morgen!