Einkaufen in der Pampa - 10. September 2009

Momentan geniessen wir PEI (Prince Edward Island, Kanada). Die Hauptsaison ist definitiv vorbei, so haben wir das Hotelzimmer, welches eigentlich Can$120.—wäre, und das uns für $ 100 angeboten wurde, auf $ 150 bar ohne Steuern für zwei Nächte runter gehandelt. Die Vergnügungsanlage, ganz in der Nähe unserer Herberge, ist geschlossen und die Minigolfanlage ist ebenfalls dicht gemacht für den Winter. Das Häuschen in der Einfahrt zum Nationalpark, wo man eigentlich Eintritt bezahlen sollte, ist nicht mehr besetzt, und so genossen wir einen ausgiebigen Spaziergang an der rauen Küste und bewunderten die menschenleere Gegend, bis wir von hinten angesprochen wurden mit: „Grüezi mitenand.“ Offensichtlich hat es nur noch ein paar verlorene Schweizer und Deutsche, die ebenfalls die Wanderwege abmarschieren.

Die Buben haben am Strand eine Sandburg gebaut, dessen Weiterkonstruktion ich nach 45 Minuten abbrach, weil ich den Kuhnagel an den Fingern und Nasenspitz bekam. Sehr zum Leidwesen meiner Söhne, die mir unverschnörkelt erklärten, dass sie von meinem Abbruch gar nichts hielten – und es schliesslich lediglich mein Problem wäre, wenn ich kalt hätte. Ich sollte eben auch Sandbuddeln! Sie waren so sauer auf mich, dass sie beschlossen, zum anschliessenden Einkaufen nicht mitzukommen.

So sind nur Reto und ich ins benachbarte Dörflein (North Rustico) gefahren. Im Coop würden wir alles bekommen, das wir zum Überleben bräuchten. Wir fanden dort sogar einen Bäcker vor, dessen Türe wir in freudiger Vorfreude aufstiessen, um zu entdecken, dass darin lediglich eingepacktes Toastbrot und irgendwelche unidentifizierbare Süssigkeiten zum Verkauf angeboten wurden. Unsere Fantasie betreffend frisch gebackenem Baguette artisan ist definitiv mit uns durchgegangen!

Nebenan im Fischladen hatte es eine wundervolle Auslage an verschiedensten Fischen, Muscheln und Hummer. Die Auswahl war so schmuck, dass wir uns nicht wirklich entscheiden konnten, welchen der Fische und Krustentiere wir denn zum Nachtessen kochen möchten. Da hatte ich die geniale Idee, eine Paella zu machen. Da können wir von jedem Fisch ein oder zwei Schwänze kaufen und uns auch die super schönen Crevetten, Muscheln und anderen Getiere kochen.

Nach dem Einkauf gingen wir in den Coop um die restlichen Beilagen wie Risottoreis, Peperoni, Erbse, Zwiebeln und auch Safran und Paprika zu erwerben. Mit Schrecken stellten wir fest, dass mein üblicher ‚was inspiriert mich’-Essenskauf, hier nicht wirklich funktioniert, denn weder Risottoreis, noch Safran noch Erbsen wurden zum Verkauf angeboten ... so standen Reto und ich mit zwei Fragezeichen auf den Gesichtern im Laden und beschlossen, die Wassergetiere in Form einer Fish-Chowder zuzubereiten –Milch gab’s zu kaufen.

Nachtrag: Schmeckte super gut!