Es gibt viele Noahs! - 30. August 2009

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Danny zieht an der Küste vorbei. Danny ist ein Wirbelsturm. Er bleibt aber draussen auf dem Wasser, so bekommen wir nur seine Winde und vor allem ganz viel Nass von ihm ab. Kurz gesagt, es regnet sintflutartig. Wir fahren von der schönen Küste Maines Richtung Norden. Die Wälder werden immer artenarmer, die Bäume immer niedriger und die Küste immer rauer. Das einzige das zunimmt sind die überfahrenen Tiere am Strassenrand.

Eigentlich wollten wir doch hier die nächsten vier Wochen verbringen - wir versuchen uns vorzustellen, wie es wäre, wenn die Sonne scheinen würde. Sicher sehr schön - aber heute ist uns dieser Anblick vergönnt. Egal, wir suchen einen Coiffeur, finden aber keinen, der uns so kurzfristig nimmt, somit fahren wir weiter.

Wir suchen ein Hotelzimmer, stellen mit Schrecken fest, dass einige hier bereits für den Winter dicht gemacht haben! Hallo?? Es ist immer noch August. Wir fahren an ganz vielen herrenlosen Booten und Schiffen vorbei. Diese stehen irgendwo in der Pampa parkiert. Der Regen macht plötzlich Sinn! Die warten auf das grosse Wasser ... das reimen wir uns jedenfalls zusammen. Es gibt mehr Noahs, als man denkt.

Der Weg von den USA nach Kanada bringt uns in eine inselreiche Gegend. Wir befahren eine Autofähre, es ist eigentlich mehr eine Plattform für gerade mal neun Autos, geschoben von einem kleinen ,Tugboot‘. Und das über einen Wasserarm des Atlantiks. Wir betrachten uns als mutig bei diesem Seegang, machen die Gurten los ... nur so für den Fall, falls wir kurzentschlossen ein sinkendes Auto verlassen müssten. Wir stellen uns das Gespräch mit unserem russischen Autovermieter (den wir infolge Unfall schon recht gut kennen) vor: (wir sprechen mit ihm mit Russische Akzent!) „Hallo Valery, listen, the accident three week ago is not bäd... because now we cannot return car to yu as it is parked on bottom of Atlantic ocean ... but if tide comes in, yu get car with no problem, wi left key in car!“

Wir überleben die Überfahrt und fahren weiter. Eigentlich erwarteten wir nicht, dass wir heute schon Saint John erreichten würden ... aber nun sind wir hier.

Danny wird sich heute Nacht von uns verabschieden. Wir sind darüber nicht allzu traurig, obschon uns ein ruhiger Regentag auch nicht geschadet hat. Haben eine super schönes Haus an der Fundy Bay gemietet. An dieser Küste gibt es die weltgrösste Ebbe und Flut zu bewundern.