Feuerwerk der Sinne - 11. März 2010

Wie geniessen wir das flauschige Daunendüvet und die weichen Kissen; das kristallklare Wasser, das aus den Hahn fliesst; die Dusche, aus der das Wasser in die Richtung spritzt, in die man es zielt plus der perfekte Wasserdruck bleibt für länger als eine Hundertstelsekunde bestehen; die Klimaanlage kühlt ohne lästige Geräuschkulisse und so, dass einem am Morgen danach kein Rheuma plagt; den lieblich süssen Duft, der durch die Hotelhallen strömt. Kulinarisch kaum zu übertrumpfen sind der vorgefundene echte Schweizer Käse mit einem Stück Vollkornbrot und richtiger Butter. Aber auch draussen, ist es wieder normal und zivilisiert: Kein permanentes Hupen der Autos, das Faustrecht des Stärkeren wurde durch Lichtsignale, Stoppschilder und Verkehrsregeln ersetzt; es ist wieder klar, auf welcher Strassenseite sich der Verkehrsfluss bewegt (obwohl sie hier in Brunei als ex-britische Kolonie natürlich auf der falschen Seite fahren), ich bekomm keinen Adrenalinschub mehr beim Überqueren der Strasse.


Es ist so spannend, wenn man nach 10 Wochen gelebter und erlebter Südostasiatischer Kultur diese künstliche Oase betritt, wo alles perfekt ist. Wir fühlen uns aber hier unterdessen genauso als Fremdling, wie in der anderen Welt. Mit unseren vier Rucksäcken, Treckingschuhen und bescheidenen Kleidern passen wir nicht in die Kultur des Fünfsternehotels und doch ist es genau diese Schere zwischen Arm und Reich, die die heutige Welt ausmacht. Reichtum und Elend liegen gerade hier in Asien so nahe beieinander und sind sich doch so fern. Dies hautnah erleben zu dürfen ist schlicht überwältigend, irritierend und wundervoll zugleich.