Flohteppich - 19. Dezember 2009
Wenn ein Housesitting zustande kommt, geschieht dies im gegenseitigen Einvernehmen. Der Geber vertraut darauf, dass seinem geliebten Haustier nichts zustösst, seinem Haus gut geschaut wird und alles in bester Ordnung ist bei seiner Rückkehr. Der Sitter darf dafür das Haus bewohnen und muss dafür sorgen, dass es dem übergebenen Objekt inklusive felligen Bewohnern an nichts fehlt. Wir nehmen unsere Aufgabe jeweils sehr seriös.
Seit ein paar Tagen hüten wir einen kleinen Terrier in Australien (nachdem wir bereits auf 28 Hühner, einen Fisch und eine Ente in USA sowie zwei grosse Hunde und zwei scheue Katzen in Neuseeland gehütet hatten), das kann ja nicht schwierig sein, so dachten wir jedenfalls! Dieses kleine Energiebündel ist aber eine Spur zu verwöhnt. Der kleine Vierbeiner lässt nichts anbrennen. Wir lüften das Hündchen mindestens zweimal täglich mit einem ausgiebigen Spaziergang an der Leine. Von dieser dürfen wir ihn nicht los lassen, da er sonst türmen würde ... Sobald wir daheim sind, will er spielen, und das tun wir dann auch artig.
Nebst dem, dass man ihn nirgends laufen lassen kann (um überschüssige Energien los zu lassen), müssen wir extrem Acht geben, dass alle Türen und Fenster immer geschlossen bleiben. Bei über 30°C nicht immer ein einfaches Unterfangen! Gehorchen tut er leider nicht, er setzt sich, wann und wo immer er will und bellt, sobald ihm etwas nicht passt... und das tut es ihm öfters. Er scheint ein spezielles Augenmerk auf mich gerichtet zu haben, das heisst, sobald einer meiner drei Männer sich etwas zu nahe zu mir setzt, wird mein vierbeiniger Freund eifersüchtig und das Bellen beginnt lauthals, bis sich der Herr von mir entfernt!
Wenn wir uns eine Abkühlung im Pool genehmigen, rennt er wie ein Verrückter um den Poolrand. Wir haben noch nicht heraus gefunden, ob er bellt, weil er nicht mag, dass wir baden oder ob er bellt, weil er auch ins Wasser will. So rennt er laut bellend um den Poolrand und stolpert hie und da und rutscht dann platsch ins Nass. Schwimmen ist nicht so sein Ding und so müssen wir ihm dann unter die Pfoten greifen und ihn zur Treppe lozen, damit er den sicheren Ausstieg findet. Worauf er den Pool verlässt und weiter bellt. Den Bell-Off-Knopf haben wir bisher noch nicht gefunden. Leider.
Das alles ginge ja noch, aber scheinbar schläft er bei den Hausbesitzern im Bett. Dass wir ihn zu uns ins Bett nehmen müssen, wurde von den Eigentümern nicht erwartet, doch weiss dies der Hund nicht! So versucht er sich krampfhaft bei uns einzuschleichen, sobald wir mit Zähneputzen beginnen, fängt der Kampf um die Zimmertüre an.
Suma Sumarum: Es wird uns sicher nicht langweilig! Wuff Wuff!