Hochzeitstag - 6. September 2009

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Ein fast ganz normaler Tag neigt sich dem Ende zu. Aber beginnen wir von vorne. Gestern fuhren wir von Advocate Harbor nach Halifax, genauer gesagt ins schöne Hubley zu Leya (eine meiner Künstlerinnen). Sie hat uns eingeladen, ein paar Tage bei ihr in ihrem wunderschönen Haus zu verbringen.

Als wir hier ankamen, sagte sie uns, dass am Samstag Abend ihre Nachbarn heiraten würden... und sie habe diese gefragt, ob sie uns mitbringen dürfte... wenn wir wollten, sollten wir ans Fest mitkommen, es sei alles sehr unkompliziert.

Wir genossen den Morgen im Garten und auf dem See und als ich duschen wollte, war da kein Wasser mehr. Ich dachte zuerst, es liege an mir, oder am Wasserhahn. Doch es war nicht meine Schuld, die Quelle wollte nicht mehr oder die Pumpe. Leider konnte weder Reto noch einer der Nachbarn, der sich mit solchen Dingen auskannte das Problem kurzfristig lösen und es musste der Sanitär bestellt werden. Dieser war aber nicht ganz so spontan abrufbar... es würde schon so gegen 17.30 Uhr werden, bis er da sei.

Eigentlich wunderbar, dass er heute noch kommen kann, nur müssen wir um 18 Uhr am Hochzeitsfest sein... und es konnte keiner von uns duschen (bis auf Reto am frühen Morgen). Man geniesst ja das schöne Wetter... aber vor einem Hochzeitsfest wäre eine Erfrischung doch schon angebracht. Da wäre einerseits der See, man könnte darin Baden gehen und mit etwas Schampo wäre eine Wäsche machbar. Auf die Toilette können wir ja dann bei der Hochzeit gehen.

Plötzlich steht Leya vor uns und meint, wir können beim Nachbarn, der vorhin wegen der Quelle und der Pumpe hier war, duschen gehen. So packen wir also unsere Sachen, Frottétücher und Leya lotst uns den 2,5 km Weg zu ihrem Nachbarn. Da duschen wir alle vier, Reto rasiert sich und wir putzten kräftig unsere Zähne. Nach getaner Wäsche, luden uns die Nachbarn auf ein ... zwei Gläser Wein ein.

Andrin beglückte uns mit Klavierspielen und Roman lag in der Hängematte und bestaunte die „Blue Jays“ und wir unterhielten uns prächtig im gemütlichen Wohnzimmer mit herrlicher Seesicht. Wir vergassen schlicht die Zeit. Plötzlich war es 17.20 Uhr und wir mussten ja noch unsere Haare trocknen, hübsch anziehen und vor allem noch eine Apéro-Potluck vorbereiten, welche wir mitbringen würden. (Bei einer Potluck Party bringt jeder Gast entweder etwas Feines für den Apéro, einen Beitrag ans Salatbuffet oder einen Dessert mit.)

So fuhren wir beschwingt zurück, stürzten uns in Küche und Kleider um fast pünktlich auf dem Fest zu erscheinen. Übrigens, mir zauberten mit ein paar geübten Handgriffen einen Gemüse-Käse-Igel basierend auf einer Melone zusammen. Sah sehr hübsch aus!

Es kamen alle sehr leger gekleidet, es spielte eine dreiköpfige Countryband auf der Veranda, das Jawort wurde im Garten gesprochen und danach gab es ein grosses Feuer und BBQ. Spannend, ganz anders, als alle Hochzeiten, auf denen wir bis anhin getanzt hatten!

Übrigens: Wir sind nach wie vor ohne Wasser...