Holy Cow !ndia - 18. April 2010

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Aurangabad ist eine 1,2 Mio Stadt in der Provinz Maharashtra. Für Indische Verhältnisse schon fast ein Dorf. Das „neue Indien“ hat hier durch die Autoindustrie Einzug gehalten. Skoda, Audi, der Hersteller der dreirädrigen Taxis und mehrere andere Fabrikanten lassen hier ihre Fahrzeuge bauen. Dies bedeutet Arbeit und Einkommen und somit wenig Armut. Wir werden von nur vier Bettelkindern angerempelt und Slums gibt es nur sehr wenige. Verzinkte Handwasserpumpen modernen Datums versorgen die Menschen in der Stadt, so dass sie nicht länger Wasser aus dem stinkenden Fluss schöpfen müssen.


Alle Menschen hier scheinen unterwegs zu sein, eine angenehme Hektik liegt in der Luft und trotzdem sind wir immer wieder schockiert von den Zuständen, die hier herrschen. Abfall liegt überall, der Fluss ist nicht nur schwarz, sondern er stinkt beissend nach ätzenden Chemikalien und Fäkalien. Auch stinkt es immer wieder in den Strassen und Gassen in einer Art und Weise, wie wir es bis Anhin auf unserer Reise noch nicht angetroffen haben (und das soll etwas heissen!!).


Durch die Strassen flanieren macht trotz 43°C Spass. Es wird gehupt, es staubt, man begegnet bunt gekleideten Menschen und alle sind fröhlich. Leider ist es uns nicht möglich, an den Strassenständen zusammen mit den Lokalen etwas zu konsumieren. Zu kaufen gibt es viel: frisch gepresster Limettensaft, Zuckerrohrdrinks, Samosas oder frittiertes Irgendwas. Die Hygienezustände an den Ständen (und den meisten Restaurants ebenfalls) sind jedoch so, dass wir töricht wären, würden wir etwas davon verzehren.. und dies trotz Abhärtung nach dreimonatiger Südostasienrundreise. Die Essensbeschaffung wird zur Herausforderung und ich glaube, es ist das erste Mal auf unserer Reise, dass Roman heute sagte: „Mami, ich hab wirklich Hunger.“