Homestay zum zweiten - 21. März 2010
Der Homestay war definitiv einer der Highlights der Weltreise! Dass wir in einem Haus wohnen und einen kleinen Einblick in den Alltag dieser Flussmenschen werfen durften, wird uns für den Rest des Lebens in Erinnerung bleiben.
-Da war die unvergessliche Landschaft des letzten Stücks Regenwaldes vom Borneo mit all seinen Lebewesen, Geräuschen und Stimmungen
-Da war der Verwesungsgeruchs des vor drei Wochen verstorbenen Onkels, der im Vorgarten in einem Grab seine Ruhe fand und dessen Brüder ihn mit Gesängen und Gebeten auf seinem letzten Weg begleiteten
-Da war das Haus, mit seinem leeren riesengrossen Woh-, Ess-, Schlafzimmer, auf dessen Boden wir auf einer Strohmatte mit unserer rechten Hand die Mahlzeiten zu uns nahmen und auf welcher nachts die zehnköpfige Familie: Brüder, Schwestern, dazugehörige Ehepartner und Kinder auf ausgerollten Matten schliefen
-Da war die alte und die neue Küche. Die alte bestehend aus einer Feuerschale in der Wand, die neue aus einem Zweiplatten-Campinggasherd
-Da war die Toilette, eigens gebaut für die Homestay-Gäste. Dessen Abfluss in einem Loch unter dem Stelzenhaus endete
-Da waren die Geckos, die sternförmig das Weite suchten, wenn man die Türe zum WC öffnete
-Da war ein Berg leerer Bierbüchsen unter dem Haus, welcher Romans dazu brachte, den muslimischen Glauben der Gastgeber zu hinterfragen
-Da war das Huhn, das in einem aufgeschnittenen Plastikkanister auf dem Schuhgestell neben dem Eingang sieben Eier ausbrütete
-Da waren die Waschhäuschen am Fluss, worin die Anwohner ihre morgendliche Hygiene verrichteten
-Da war die Geschichte unseres Guides namens Ding, wie er als Kind früher mit dem Einbaum zur Schule paddeln musste und dabei einmal kippte, wie er das Boot aber retten konnte, dafür pudelnass und viel zu spät in den Unterricht kam und der Lehrerin erzählte, bei ihnen daheim hätte es geregnet
Ich habe jede Minute so intensiv wie nur möglich genossen. Es war herrlich!