Licence to drink - 23. September 2009

Ich habe festgestellt, beim Unterkommen in verschiedensten Häusern, dass es oftmals Männer gibt, die sich nicht einfach ein Glas Wein oder Bier genehmigen dürfen, wenn die Frau im Hause ist. Ich werde hier keine Namen nennen, nennen wir ihn einfach Billybob!

Einmal sass Reto mit Billybob vor Billybobs Haus eine Flasche Bier trinken und ich fuhr zum Einkaufen. Wie die Männer das rückkehrende Auto erblicken, sagte Billybob zu Reto: „Hey, gib mir schnell deine Bierflasche... ich verstau sie, bevor sie Evelyne sieht.“ Reto hat ihn, so stelle ich mir vor, ziemlich komisch angeschaut.

Der Alkoholverkauf in Kanada ist mehrheitlich in staatlicher Hand und unterliegt einer hohen Steuer. Dies ist vielleicht mit ein Grund, weshalb in kanadischen Haushalten wenig Alkohol gelagert wird.

Mir fällt auf, dass sobald wir bei jemandem einziehen und Billybob feststellt, dass Reto gerne einen Apéro mit ihm nimmt, am nächsten Tag der Kühlschrank voll ist mit Bierdosen und Alkopop-Flaschen. Offensichtlich darf Billybob, wenn Besuch im Hause ist, alkoholische Getränke einkaufen.

Wenn Billybob eine zweite Flasche öffnet, erntet er meistens einen kritischen Blick seiner Frau. Da Billybob in Kanada wenigstens während der Anwesenheit von Besuch der Mann im Hause ist, bleibt es beim Austausch von ,IchGlaubeEsReicht‘-Blicken und Billybob offeriert grosszügig eine weitere Runde.

Leider hat Billybob das Mass nicht immer im Griff und so kommt es schon mal vor, dass sich Billybob einen zu viel gönnt, was auch mal mit einem morgendlichen billybobschen‘ Übergebunsmanöver endet.

Alles schon erlebt!