Macht Geld schön? - 3. September 2009

Wir reisen mit einem Budget von Fr. 80.-- je Übernachtung. In Nordamerika ist es relativ schwierig, für diesen Betrag ein Hotelzimmer für vier zu finden. Wenn man weg von Touristenorten kommt, schafft man dies knapp, sobald die Gegend aber etwas hergibt, wird es schwierig ... bis unmöglich.

Nun haben wir vom Luxusurlaub auf der QM2 bis hin zur Absteige ohne Bettwäsche schon in sehr verschiedenen Logierorten übernachtet während dieser Reise. Ich beobachte überall sehr gerne Leute, habe dabei festgestellt, dass je günstiger ein Hotel/Motel ist, je unansehlicher und komischer die Menschen, die darin übernachten, ausschauen.

Stimmt es also doch, dass Kleider Menschen machen? In den günstigsten der Übernachtungsorten waren einige der Gäste von so schlechter Erscheinung, dass wir kaum Frühstück neben ihnen essen konnten, weder die Kinder noch ich konnten unsere Blicke abwenden.

Ich habe darauf verzichtet, hier ein Blogfoto anzuhängen... unser Starren ist schon genug schlimm! Ich fühl mich ja auch etwas schuldig und versuche meinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein... nur ab und zu gelingt mir dies nicht!

Ach ja, mit dem Schlechtaussehen scheinen sich auch die Tischmanieren ins Nichts aufzulösen. Diese sind schlicht nicht existent und dann wiederum in den teuren Hotels sitzen die Zähne der Gutbetuchten derart in Reih und Glied und strahlen um die Weisswette, dass man glaubt, in jenen Familien kämen die Säuglinge schon mit der Muttermilch mit Bleaching in Berührung und der Coiffeur sowie der Personal-Trainer würden gleich mitreisen

Gewichtssache scheint ebenfalls einher zu gehen mit dem Familieneinkommen. Das Schlimme ist, dass wenn ich bewusst und gesund kochen will, den Kindern Gemüse, Salat und eine vielfältige Auswahl an Essen präsentieren möchte, dies hier einiges mehr kostet, als wenn ich im Fastfood Restaurant eine Familienpackung vollfettes Hühnchen mit frittierten Beilagen kaufe!

Kein Wunder also, dass je tiefer das Familieneinkommen ist, je vollleibiger die Leute sind! In reichen Wohngebieten sieht man nirgends Übergewichtige, in Armengegenden sind hingegen die Schlanken dünn gesät.

Uns so verkehrt es tönen mag, wir versuchen auf diesem Kontinent, trotz limitiertem Budget, kein Gewicht zuzulegen.

ebrader@bluewin.ch