Petri Heil - 27. August 2009

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Wir haben von Mara und Andy (ja, der ,Security Andy‘ vom Blog vorhin) Gutscheine für die Reise geschenkt bekommen. Wir durften uns diese fischen, Roman fischte den Gutschein für ins MoMa in NYC, Andrin eine 50-Dollar-Note für ins Casino auf der QM2... *. Ihm wurde jedoch keinen Einlass gewährt, da zu jung. Das ganze Geld mir geben und dass ich es dann auf rot oder schwarz setzten würde, dieses Risiko war ihm zu gross. Wahrscheinlich dachte er, ich würde ihm selbst im Gewinnfall nichts sagen und das Geld einstecken... oder ich würde alles innerhalb weniger Sekunden verlieren.

Da Andrin nicht die Spielnatur in unserer Familie ist, beschloss er, das geschenkte Geld einmal anderweitig auszugeben und so lud er heute die ganze Familie zum Makrelenfischen ein (er hat das Geld ja auch gefischt, so würde sich der Kreislauf wieder schliessen).

Gesagt, getan, standen wir um 10 Uhr im Hafen parat. Roman hat heimlich noch die Hosentaschen mit Angelzeugs vollgepackt, nur für den Fall, dass die nicht die richtigen Angeln oder Wurmattrappen an Bord hätten....! Die Fahrt war malerisch, das Wetter einmal mehr fantastisch und nach kurzer Fahrt stoppte das Boot und uns wurde erklärt, wie man nach Makrelen fischt.

Geht ganz einfach, man hat eine Angelrute mit einem silbernen zirka 7 cm langen fischähnlichem Teil an der Leine und lässt dieses ungefähr drei Meter tief ins Wasser baumeln, wobei man die Rute stets etwas hoch und runter bewegt. Die Makrelen seien nicht die Schlausten und würden die Hacken für kleine Fische halten und anbeissen.

Es dauerte keine zwei Minuten und schon hatten wir die ersten Fische gefangen. Die restlichen Passagiere wollten ihre Beute nicht behalten, wir schon! Für ein Mittagessen würde je Person ein Fisch ausreichen. Roman schmuggelte natürlich einen mehr in den Behälter, was wir erst sahen, als dieser schon tot war (Fisch, nicht Roman!). Insgesamt haben wir 22 Fische rausgezogen und hatten mächtig Spass dabei. Unser Fischinstruktor nahm uns den Fang aus und die fünf Schwänze wurden uns in einem Plastiksack übergeben, wobei die restlichen Passagiere uns kopfschüttelnd beaugapfelten (scheinbar isst man hier keinen Eigenfang).

Nun sassen wir also zu viert mit fünf fangfrischen Makrelen im Auto und überlegten uns, was wir mit diesen anstellen könnten. Einen Kühlschrank haben wir keinen, einen Grill auch nicht, vier Schälchen für Salat sowie ein Sackmesser, das ist unser bescheidener Besitz. Wir beschlossen, kurzerhand schnell vor die Bibliothek zu fahren (rein mussten wir nicht, denn Wi-Fi funktioniert auch auf dem Parkplatz) und googeln „Makrelen Sushi“.

Einen kurzen Bilck auf die Page, wo bestätigt wird, dass Makrelen roh essbar sind, genügt uns schon und wir fahren zurück ins Hotel. Reto häutet und entgrätet die Dinger, ich mische Salat und improvisiere eine Sauce für die Fische aus Soja und Wasabi. Letzteres wird an die Fischfilets geleert und wir lassen die Sache ziehen. In der Zwischenzeit schneiden wir das Baguette auf, richten die Tische und Stühle ... und schon kann das Festmahl beginnen. Roman findet, dass wir unsere Top 4 Liste mit diesen Sandwiches ergänzen müssten, Andrin ist sich der ganzen Sache nicht so sicher, hat aber zu grossen Hunger, als dass er auf das Sandwich verzichten würde ... und mir und Reto schmecken die Brötchen vorzüglich. Fangfrische Sushi und Sashimi wurden neu definiert!

* Gutscheine als Geschenk für eine Weltreise ist übrigens eine super Idee!!!! Darf ruhig kopiert werden... nur so für den Fall aller Fälle.