Roher Fisch oder Sushi? - 29. August 2009

Wir haben gestern beim Durchschauen unserer Filmaufnahmen festgestellt, dass wir extrem oft fischen. Waren wir uns bisher nicht wirklich bewusst! Uns dünkt es, dass wir sonst auch noch vieles unternehmen, rückblickend jedoch zugeben müssen, dass die Zeit, die wir am Wasser mit einer Angel in der Hand verbringen, doch überproportional ist!

Heute Morgen (schon vor dem Frühstück) rannten beide Buben aus dem Zimmer, mit Angelrute bewaffnet, gab es für sie kein Halten mehr. Da sie aber alle Fischabfälle bereits gestern ,verfischt‘ hatten, mussten sie mit ihren Gummiattrappen das Fischerglück versuchen. Natürlich biss nichts an. Reto gab ihnen den Tipp, eine Muschel zu suchen (die liegen ja am Strand umher), diese aufzuschlagen und den Muschelinhalt an den Hacken zu hängen.

Die Fische bissen leider nicht viel besser. Da entdeckte Reto eine grosse Krabbe, fragte nach der Angelrute und nach zwei, drei Versuchen baumelte auch just schon so ein 15 cm orangenes Viech am Hacken. Somit war fischen nach Fischen bei den Jungs definitiv vorbei! Da die Krabben den Hacken nicht schlucken, sondern sich an der Beute festklammern, liessen sie diese nach 1 Meter ausser Wasser los und fielen zurück ins Wasser. So wurde kein Finger der Fischer riskiert! Und die Herren hatten einen solchen Spass dabei, dass ich beinahe annehme, dass sie dies wiederholen werden.

Wie wir so am Wasser unserem Hobby frönen, kommen die Hotelzimmernachbarn auf einen Schwatz vorbei und fragen, ob die Jungs denn gestern etwas gefangen hätten. Voller Stolz erzählen wir von den vielen Makrelen und den kleinen Fischen. „Oh, ihr hättet die Makrelen essen sollen, schmecken ganz gut...“, bemerkte die weisshaarige Dame und wir antworteten ihr: „Das haben wir.“ „Ihr habt eine Küche im Zimmer?“, fragte sie zurück. „Nein.“ „Aber wie habt ihr die denn gekocht?“ „Wir haben die Fische roh gegessen!“ Der Gesichtsausdruck der Dame durchbohrte mich, ihre Gesichtsfarbe glich sich der ihrer Haare an und die Augen gingen immer weiter auf. Um sie aus ihrem Versteinerung zu befreien fragte ich sie: „Essen sie denn keine Sushi?“ „Doch, eigentlich schon ... nur....“ Nachdem sie sich von ihrem Schock erholt hatte und sich ihrer doofen Reaktion bewusst wurde, meinte sie abschliessend: „Nun, ich glaube, die Lektion, die sie hier ihren Buben mitgeben, ist eine einmalige!“