Tagebuch einer Frachtschiffsreise Tag 4 - 6. April 2010

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Wetter: Sonne

Seegang: total ruhig

Frühstück: Ei mit Schinken und Brötchen

Mittagessen: Hühnerherzsuppe, Schnitzel mit Gemüse, Trauben

Nachtessen: Geschmortes Fleisch, gegrillter Fisch mit Salat


Von wegen: „Nehmt dann aber auch genügend Lesematerial mit auf die Frachtschiffsreise!“ Natürlich haben wir den gut gemeinten Rat beherzigt und uns noch einmal ausgiebig mit Büchern eingedeckt, doch bis heute haben wir noch keine einzige Seite aufgeschlagen! Keine Zeit zum Lesen, hier ist immer etwas los!!


Ursprünglich hätten wir heute Vormittag in Colombo anlegen sollen, doch dann wurde der Termin auf heute Abend verschoben und schlussendlich hat der Kapitän Anlegezeit von 2 Uhr morgens erhalten. Anke Ritscher wurde somit in nicht allzu tiefem Wasser geankert und nach dem Mittagessen durften die Buben fischen gehen. Als erstes mussten wir all unsere Fischerleinen zusammenknoten, denn der Meeresgrund lag von Deck aus auf 35 Meter Tiefe (mit unsrigen normalen Leinen voll ausgerollt, haben wir nicht einmal die Wasseroberfläche berühren können!!). Einmal die technischen Hindernisse überwunden, gab es kein Retour mehr. Rote, blaue, orangene und grüne, kleine, dicke und dünne Fische haben wir rausgezogen. Fünf Stunden nonstop gefischt. Andrin und Roman sind im achten Himmel, was ich dem Kapitän so ausgerichtet habe, worauf dieser meinte: „Ihr seid ja sowas von dankbar! Da flieg ich eigens für euch Ostereierfarben ein, lass die Eier kochen und färben, gib mir Mühe mit dem Osternest und alles was ihr braucht sind ein paar Fische!!“


Vor dem Nachtessen gab es für uns noch eine Abkühlung im Pool. Eigens für uns stellte der Chief Officer die Pumpe mit dem Feuerwehrschlauch an, dessen Ende in den Pool mündete. Eine Gegenstromanlage vom feinsten. Gegen das Sprudeln und Tosen konnte man so richtig ankämpfen. Machte mächtig Spass.


Zum Abendbrot grillierte die Mannschaft uns einen der gefangenen Fisch (der, der auf dem Foto ist!!). Zuerst schauten wir etwas verdutzt drein... so ein schöner Rifffisch! Aber er schmeckte köstlich!


Aber es kam noch besser! Da wir ja erst mitten in der Nacht in den Hafen fahren durften, gingen wir mit der Mannschaft noch Squids fischen. Scheinwerfer hat ja so ein Frachter genug, zusätzlich zu unseren 13 kg Fisch zog Roman noch einen grossen Tintenfisch an Board... danach mussten wir ins Bett = Petri müd!