Too good to be true! - 21. September 2009

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Ich habe auf der Couchsurfing Page jemanden kennen gelernt. Sie hatte eine etwas unübliche Anzeige, der Text war geheimnisvoll, das Foto, welches die Couchsurferin veröffentlicht hatte, zeigte sie inmitten der Natur von hinten auf einem Stein sitzend. Ihr Codename liess keinerlei Rückschlüsse zu. Das Ganze machte mich neugierig, und obwohl sie eigentlich nicht ganz an unserem Weg lag, beschloss ich, mit ihr Kontakt aufzunehmen.

Es verstrichen ein paar Tage, bis von ihr eine Antwort kam. Wir begannen einander zu schreiben. Sie war die einzige aller Couchsurfer, die nie den direkten Weg übers Email aufnahm, sondern immer über die Couchsurfing Webpage schrieb. So suchten wir den Weg nach Muskoka Lake heraus, um festzustellen, dass der Weg zwar etwas weiter, dafür umso schöner ist. Alle, denen wir erzählten, wohin wir gehen würden, schwärmten von dieser Region. Muss irgendwie mystisch sein die Gegend... genau so wie unsere Couchsurferin!

In ihrem letzten Mail erklärte sie mir, dass sie und ihre Familie momentan in einem Haus auf einer anderen Insel wohnten, sie uns aber gerne ihr Haus überlassen würde für die zwei Tage und sie uns gerne persönlich kennen lernen würde.

Das ganze wurde immer spannender! So lesen wir heute genau die Wegbeschreibung und fahren, als wir dem Haus offensichtlich näher kommen, bald mal auf einem Dreckweg durch einen Wald. Wir versuchen die verwachsenen Wegweiser zwischen den Bäumen zu entdecken. Und plötzlich stehen wir vor der gesuchten Hausnummer und können unseren Augen nicht trauen. Da steht ein Haus direkt am See, mit einem Steg, einem Ruder- und einem Motorboot, idyllischer könnte die Lage nicht sein. Eine Schaukel baumelt über dem Wasser, ein Wasserflugzeug steht beim Nachbarn am Steg befestigt. Die Enten drehen fröhlich ihre Runden, im Garten stehen bequeme Stühle parat und es scheint, dass sogar die Fische vor Freude Luftsprünge machen.

Wir suchen eine Telefonverbindung und rufen Anita (so heisst die Couchsurferin mit richtigem Namen) an und ihr Mann nimmt ab, um zu sagen, sie würden in zwei Minuten hier sein. Mit einem Motorboot kommen sie alsbald um die vorliegende Insel gerauscht und zeigen uns ihr wundervolles Haus und übergeben den Schlüssel und wir vereinbaren ein gemeinsames Nachtessen für morgen Abend in ihrem anderen Haus am See... der Sonnenuntergang wäre dort noch schöner. Das kann fast nicht sein!

Seit wir hier einziehen durften warten wir alle vier, dass uns jemand kneift und wir aus diesem Traum erwachen...