Von wegen Maulkorb! - 3. Dezember 2009

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Unter Punkt 7. in unserem Weltreisevertrag steht: „Alle halten sich an die lokalen und länderspezifischen Gesetzte.“ ... nur einer von uns vieren nimmt diesen Paragraphen nicht allzu ernst!


Reto hat mich gebeten, nicht darüber zu schreiben... ich habe auch schön artig gehorcht, doch heute ist das Fass überlaufen, als er hoch und heilig bei der Autovermietung versprach, dass er den Mietwagen NICHT auf eine Schotterstrasse fahren werde und sein Versprechen gerade mal knappe zwei Stunden hielt ... aber alles mal von Anfang an:


In Rarotonga schenkte uns der Hotelgärtner drei Limonen. Sie dufteten so köstlich und ich brauchte eine zum Kochen. Herrlich! Beim Einpacken wollte Reto die Früchte nicht zurück lassen und packte diese in unseren Küchenrucksack (mit all den Gewürzen und was wir sonst noch so mitschleppen). Bei der Ankunft in Neuseeland hingen überall riesige Warnschilder, dass man keinerlei Essen, Früchte, Wurzeln etc. mitbringen dürfe.


Ich erinnerte mich nicht wirklich an diese kleinen runden Dinger und als uns die Zollbeamtin fragte: „Habt ihr irgendwelche Früchte mit dabei?“ Antwortete ich aus voller Überzeugung: „Nein.“ Bei der Einreise in Neuseeland muss man nach Gepäckübergabe aber alles durchleuchten lassen und da wurde plötzlich unser Küchenrucksack noch einmal geröntgt und wir wurden gefragt: „Was sind das für Bälle?“


Langer Reden kurzer Sinn, wir wurden an einen Spezialschalter begleitet und mussten schlussendlich eine Busse von $ 200.-- bezahlen und die Früchte wegwerfen. Schade drum! Reto meinte zähneknirschend: „Ich wusste schon, dass ich die eingepackt hatte - hoffte aber, die Limetten durchzubringen!“


Die Australier sind in Sachen Einfuhrbeschränkung nicht viel besser. Bei der heutigen Immigration gaben wir dann aber auch wirklich alles an, das wir auf uns trugen! ALLES!! Wir mussten natürlich ins Spezialabteil und der Zollmensch durchsuchte akribisch unser Gepäck. Die Fischersachen der Buben, Holzschnitzereien, Wäsche ... und die fünf Steine (!!), die ich in der Wüste eingesteckt hatte (werde dann mal hoffentlich fünf nette Skulpturen daraus herstellen!). Diese Steinklumpen waren noch so voll Sand, dass der Zöllner die ganze Sache in einen anderen Raum tragen musste um alles vom Sand zu befreien. Schlussendlich hat er sie mir aber wieder gegeben und wir mussten heute keine Busse bezahlen!


So erreichten wir, nach langem Warten, endlich die Autovermietung. Der Mann nahm alles sehr genau, jeden Kratzer, jede Delle ... und das, obwohl wir für eine Vollkasko unterschrieben hatten. Egal, er meinte abschliessend, dass wir aber mit dem Auto auf keinen Fall eine Kieselstrasse befahren dürften. „Ja, ja, sicher!“, meinte Reto. Nun, auf obigem Foto erkennt man knapp, dass sich mein Mann nicht immer an alle Abmachungen hält! Woher er dies wohl hat? Ich hoffe nur, dass nirgends im Auto irgend ein Röntgengerät oder Detektor angebracht ist!